Verkostungsnotiz 26.11.1999: Piemont 1989

 

 

 

 

 

 

 

Wein

Optik

Bouquet

Geschmack

Global

Gesamt + 50

 

 

Beschreibung

1

Cavalotto

Barolo

Bricco Boschis

3

12

16

6

87

Brillantes klares Granat, etwas dünne Erscheinung, wenig Schlieren. Sauberes Bouquet, eher mineralisch, wenig fruchtig. Mittlerer Körper, ausgewogen. Dezenter Abgang, etwas Säure (Parker: 87 Punkte)

2

Viberti

Barolo

3

13

16

6

88

Kräftiges Rubin. Duft nach nicht näher definiertem Küchengewürz. Mittlerer Körper, klare Struktur. Tanninbetonter Abgang (Parker: 90 Punkte)

3

Prunotto

Barbaresco

Montestefano

3

15

17

8

93

Extrem helles und klares Granat, aber dicke Schlieren. Wunderbar duftiges Bouquet. Schlanker tanninbetonter Körper, Abgang detto. In Verbindung mit dem Essen wirkt er aber plötzlich fruchtig (Parker: 93 Punkte)

4

Conterno

Barolo

Bussia Soprana

4

14

18

8

94

Helles Rubin, mittlere Schlieren, leichter Satz. Alkoholisches Bouquet. Volles Tanninmaul kombiniert mit etwas Frucht. Likörton, langer Nachgeschmack (Parker: 94 Punkte)

5

Mascarello

Barolo

3

13

17

7

90

Leicht bräunliches Granat, fruchtiges Bouquet mit Lakritzeton. Im Geschmack deutlich dunkelkfruchtig. Abgang tanninbetonte Frucht (Parker: 96 Punkte)

6

Corino

Barolo

Vigna Giachini

3

11

16

6

86

Rubin klar, mittlere Schlieren. Bouquet dunkel, Stopplerverdacht. Gerade an der Grenze zum noch trinkbaren, Freude kommt keine auf. Im Abgang starkes Tannin und muffiger Imprägnierungseffekt (Parker: 96 Punkte)

7

Clerico

Barolo

Ciabot Mentin

3

13

17

8

91

Brillantes Granat, fette Schlieren. Bouquet dunkelbeerig, Alkohol sticht etwas in der Nase, Duft eines heißen Weines. Mittlerer Körper, volles Maul nach Tannin und Lakritze. Langer Abgang (Parker: 95 Punkte)

8

Cigliuti

Barbaresco

Serraboella

3

11

16

6

86

Klares dunkles Granat, mittlere Schlieren. Muffiges Bouquet an der Stopplergrenze. Mittlerer Körper, tanninbetont, etwas Lakritze. Abgang etwas unsauber (Parker: keine Bewertung.1990: 94 Punkte)

Teilnehmer: Mag. Kurt Ertlbauer, Dr. Burkhard Maier, Dr. Gert Keller, Dr. Wilfried Knapp

Essen: Die etwas undankbare Aufgabe des Kochens hat wieder einmal Gert übernommen: Bohnen mit Salami, stark gewürzt und scharf. Aber Barolos 1+2 halten locker mit. Dann frisch gemachte Nudeln mit Butter und Trüffel. Prunotto wirkt plötzlich zu fruchtig, Mascarello ohnehin und selbst der Conterno ist trotz des massiven Tannins ebenfalls zu fruchtig – hat die Vorspeise unsere Geschmacksnerven ruiniert? Dann Fasanenbrüstchen mit Polenta und Preiselbeersauce. Die Sauce (weil mit Barolo zubereitet und klarerweise fruchtig) paßt zum Mascarello, in Summe aber trotz der Trüffel auf der Polenta keine Harmonie mit den Weinen. Merkwürdig. Keine Nachspeise.

Genereller Eindruck: 89 war im Piemont zwar ein gutes Jahr, scheint im Vergleich mit 90 aber stärker fruchtbetont zu sein (abgesehen von den beiden Flaschen mit leichtem Fehler). Um das zu überprüfen, wäre ein direkter Vergleich 89/90 gleicher Weingüter interessant. Das fehlende Harmonieerlebnis in Verbindung mit einen getrüffelten Essen war verblüffend. Vollmond?