Verkostungsnotiz 16.2.2001:

Rhone „gegen“ Rhone

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wein

 

 

 

Beschreibung

 

 

 

 

 

Punkte

 

1

Chapoutier

Le Pavillon

Hermitage 1994

Klares Rubin, schöne Schlieren. Bouquet im ersten Moment etwas seifig, dann süße dunkle Frucht. Im Geschmack etwas bitter, leicht brennender Nachgeschmack

92

 

1

Rostaing

Cote Blonde

Cote Rotie

1994

Sehr klares Rubin, fette Schlieren. Bouquet mit Ton nach Zuckerkaramel, im Geschmack ausgewogen. Nachgeschmack lang anhaltend

93

 

 

Der Pavillon hat leichte Startschwierigkeiten, fängt sich dann aber bald. Der Cote Blonde ist von Anfang an ein Genuß. Es macht Spaß, diese Weine zu trinken

 

 

2

Fonsalette

Cuv. Syrah Cote Rhone

1991

Rubin mit Violetton, Schleiervorhang. Bouquet alkoholisch, heiße Frucht. Intensiver Geschmack nach dunklen Früchten und Mineralien, sehr ausgewogen und mächtig

94

 

2

Jamet

Cote Rotie

1991

Dunkles Granat, fette Schlieren. Bouquet fruchtig süß. Voller Fruchtgeschmack, Ton von Himbeerkonzentrat. Fruchtiger Nachgeschmack

93

 

 

Die Freude an den Weinen aus der ersten Runde wird nahtlos fortgesetzt. Was in den um Objektivität bemühten Punktebewertungen nicht ausreichend zum Ausdruck kommt, ist der unmittelbar befriedigende Genuß, den diese Weine vermitteln

 

 

3

Beaurenard

Boisrenard

Ch. Pape

1990

Dunkles Granat, klar. Bouquet kühl, Hauch von Kork. Geschmack etwas modrig, möglicher Flaschenfehler

88

 

3

Guigal

Hermitage

1990

Schwarzes Rubin, undurchsichtig. Bouquet dunkelfruchtig, etwas kühl. Im Geschmack fruchtig mit spürbarer Säure. Säure verstärkt sich unangenehm im Abgang.

90

 

 

Diese beiden Weine waren vom Hauptgericht möglicherweise geschmacklich etwas beeinträchtigt und waren das schwächste Paar

 

 

4

Beaucastel

Ch. Pape

1989

Leicht trübes Rubin, schwarzer Ton. Dunkelfruchtiges Bouquet, etwas alkoholisch. Im Geschmack fruchtig, Ton von Seifenkraut. Langer Nachgeschmack

94

 

4

Rayas

Ch. Pape

1989

Helles Rubin, fette Schlieren, die dann erstaunlich dünn auslaufen. Bouquet fruchtig verhalten. Geschmack fruchtig, lang anhaltend

94

 

 

Am Anfang waren die Weine noch etwas von der allzu intensiven Gans in Mitleidenschaft gezogen, gewannen aber bald an Boden. Bemerkenswert: Die beiden Weine waren in Bouquet und Geschmack fast ident und daher kaum zu unterscheiden. Der an sich manchmal etwas heikel hohe Mourvedre-Anteil im Beaucastel war nicht bemerkbar. Es scheint, dass in diesem exzellenten Rhonejahrgang Grenache die absolut dominierende Rebsorte war, die sich auch in den Weinen mit hohen Anteilen anderer Sorten durchsetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Teilnehmer: Burkhard, Kurt, Mandi, Nastl, Veit

 

Essen: Improvisation: Wildhasenpastete vom Naschmarkt, Gänsehaxen und –brüste (konserviert im eigenen Fett) im Rohr gewärmt mit Rotkraut und frischgemachtem Kartoffelpüree (Qualität insgesamt im Vergleich zu nicht improvisierten Gerichten nicht so übel), zum Schluß Käse vom Naschmarkt

 

Genereller Eindruck: Rhoneweine vermitteln unabhängig von einer vermeintlichen objektiven Bewertung eine Trinkfreude, die Weine aus anderen Regionen nur in Einzelfällen bieten – diese Erfahrung ist nicht neu, sie wurde nur wieder neu bestätigt

 

Organisatorisches:

 

2001-02-21/Schriftführer e.h.