Gourmetwandern Filzmoos

Verkostungsnotiz 17.08.2002:

Bordeaux/Rhone 1990

 

 

 

 

Wein

Optik

0-5

Bouquet

0-15

Geschmack

0-20

Trinkfreude, Potential

0-10

Gesamt

+ 50

1.

Troplong Mondot

5

15

18

8

96

Heftiges Purpur, fette Schlieren färben das Glas. Extrem dezentes und gleichzeitig nachdrückliches Bouquet nach dunklen Beeren. Voller Körper, dunkelfruchtig, leicht gemüsiger Abgang

2.

Pegau, Reservée

4

14

17

9

94

Rubin mit Schwarzton, fette klare Schlieren, starker Satz. Bouquet nach Kräutern (Koriander, Liebstöckl etc.), wirkt reif. Vollschlanker Körper, intensive Frucht mit großer Finesse

3.

Cailloux, Cuvée Centenaire

3

15

19

9

96

Dunkles Granat, braune und schwarze Reflexe, starker Satz. Fein gemüsiges Bouquet, nahe am Burgunder. Vollschlanker Körper, sehr gut ausgewogen, Touch von dunklen Früchten, Finesse – abgesehen von der Optik in Bestform

4.

Leoville Las Cases

4

14

18

8

94

Schwarzes Purpur, fette klare Schlieren, Trübstoffe. Dunkles Stinkerl mit Erinnerung an die Alm, etwas heftig aber nett. Vollschlanker Körper, etwas Säure, süße Frucht. Lakritze im Abgang

5.

Montrose

5

15

19

9

98

Brillantes Purpur, leichte Trübstoffe, fette Schlieren. Perfekt dezentes dunkelfruchtiges Bouquet. Voller Körper, massive Frucht, sehr gut ausgewogen – nahezu „rund“. Bittere Lakritze im Abgang

6.

Beaucastel, Hommage Jaques Perrin

4

14

18

9

95

Schwarzes Rubin, fette Schlieren, massives Depot. Massiv dunkelfruchtiges Bouquet. Vollschlanker Körper, Frucht und Tannin maskieren eine recht kräftige Säure, starker Abgang

 

Teilnehmer:  Burkhard, Kurt, Nastl, Veit. Als Gäste mit dabei: Bruni, Gitti, Ingetraut, Susi sowie Helga und Hans.

 

Essen: Johanna Maier/Hubertushof Filzmoos:

-         Zweierlei von der Gänseleber, Mango- und Apfelconfit: Nicht allzu üppige Kombination, die überraschenderweise sehr gut zum Troplong Mondot paßt

-         Flußkrebserl mit Tagliatelle: Sehr feine Kreation, gute Ergänzung zum Pegau, das Bouquet passt sensationell zur Krebsensauce

-         Dorade mit Spinatrisotto: Der Cailloux hat da im Fonds mitgespielt – exzellenter Gang, der ein Harmonieerlebnis bietet

-         Filet vom Milchkalb mit Hummerroulade: Kann gut mit dem Las Cases mithalten

-         Rücken vom Reh, Steinpilze mit Nockerl: Montrose war im Fonds mit dabei, daher sehr gute Ergänzung zum Wein

-         Variationen von der Schokolade: Gut gelungen und der Beaucastel passt auch recht gut dazu, auch wenn seine Säure etwas zu sehr betont wird.

 

Genereller Eindruck: Die verkosteten Weine haben sich durchwegs in sehr guter Form präsentiert. Interessant ist die laufende Weiterentwicklung und Veränderung der Weine in der Flasche – trotz Beibehaltung gewisser Grundmerkmale ist doch jede Flasche wieder anders als die früher getrunkenen. Johanna Maier wiederum hat es trotz kürzester Vorbereitungszeit und totaler Unkenntnis der Weine geschafft, ein sehr stimmiges Menü zu kreieren und durch teilweise ungewöhnliche Kombinationen herkömmliche Regeln (welche Speisen mit welchen Weinen gehen) außer Kraft zu setzen. Rückblickend wäre es ev. besser gewesen, die Rollen von Montrose und Beaucastel zu tauschen – insgesamt aber ein perfekter Abend, auch in Verbindung mit der Präsentation der Weine durch den Patron.

 

Organisatorisches:  Die geplante Verkostung am 19.7. in der Niederlassung Graz ist  wegen personeller Unregelmäßigkeiten ausgefallen. Die heurige Studienreise findet hingegen plangemäß vom 19. bis 22. September statt und führt uns wieder in die Toskana.

 

 

2002-08-19/Schriftführer e.h.

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