Verkostungsnotiz August 2002:

Zwischendurch

 

 

 

 

Wein

Optik

0-5

 

Bouquet

0-15

Geschmack

0-20

Trinkfreude, Potential

0-10

Gesamt

 + 50

 

1.

Pesquera, Gran Reserva, Douro, 1995

4

14

17

8

93

Helles Rubin, klar, fette Schlieren. Schönes Stinkerl, mit dunkler Frucht unterlegt. Vollschlanker Körper, gut ausgewogen mit deutlichem Säurerückgrat. Schöner Abgang

 

Antinori, Tignanello, IGT, 1998

5

14

17

7

93

Dunkles Purpur, dicke Schlieren. Dunkelbeeriges Bouquet. Vollschlanker Körper, sehr gut ausgewogen, fast etwas süß und weich (amerikanische Eiche?), für einen Sangiovese eher ungewöhnlich sanft.

 

Heinricht, Terra O, Bgld, 2000

3

11

17

6

87

Dunkles Granat, fette Schlieren. Im Bouquet aufgrund seiner Jugend etwas grün. Mittlerer Körper, gut ausgewogen, sehr angenehm – sollte mit etwas Reife noch deutlich besser werden

3.

(Andrea) Oberto, Vigneto Rocche, Barolo, 1990

3

14

18

8

93

Granat mit braunen und schwarzen Reflexen, fette Schlieren. Sehr feines dezent dunkelfruchtiges Bouquet. Im Geschmack dunkle Früchte, sehr gut ausgewogen, Finesse.

Anmerkung: Die extreme Bitterkeit, die diesen Wein sonst zu einem idealen Begleiter zu Löwenzahnsalat macht, war diesmal nicht zu spüren

 

Cigliuti, Seraboella, Barbaresco, 1989

3

12

17

6

88

Dunkles Granat, fette Schlieren, Bläschen. Im Bouquet recht bedeckt, etwas Holz, Andeutung von dunkler Frucht. Mittlerer Körper, gut ausgewogen, aber nicht überwältigend, leicht chemischer Touch (durch Transport etwas durcheinandergeschüttelt?)

 

Corino, Vigna Gichini, Barolo, 1989

3

13

17

7

90

Dunkles Granat, schwarze Reflexe, fette Schlieren. Im Bouquet etwas dunkle Frucht. Vollschlanker Körper, gut ausgewogen, rassige Tannine, war aber schon besser

4.

(La) Spinetta, Gallina, Barbaresco, 1997

4

13

17

8

92

Dunkles Granat, fette Schlieren, klar. Im Bouquet Holz und Frucht. Vollschlanker Körper, gute Struktur mit Andeutung von Säure – sehr angenehmer Kontrast zu den üblichen karamellisierten 97ern aus dem Piemont

 

Terriccio, Lupicaia, IGT Toscana, 1998

4

14

18

8

94

Dunkles Rubin, sehr klar, fette Schlieren. Unmittelbar nach dem Einschenken aufsteigendes Gemüsestinkerl, das sich aber bald verflüchtigt und einem feinen gerösteten Holzaroma Platz macht. Vollschlanker Körper, gut ausgewogen, etwas weich, aber Tannin und Säure deutlich im Hintergrund.

Anmerkung: Von Toskana-Typizität natürlich (da CS+M Mischung) keine Spur, aber im „internationalen“ Stil sehr gut gemacht

7.

(La) Spinetta, Pin, IGT Piemont, 1999

4

13

17

8

92

Dunkles Rubin, sehr klar, fette Schlieren, färbt seicht das Glas. Aufsteigendes Bouquet nach Frucht und Holz. Vollschlanker Körper, sehr gut ausgewogen, feiner Nachgeschmack

9.

(La) Massa, Chianti Classico, 1999

4

13

17

6

90

Dunkles Rubin, klar, fette Schlieren, Depot. Im Bouquet dunkelfruchtig aufsteigend. Mittlerer Körper, Frucht, Säure und Tannin zwar gut ausgewogen, aber nicht integriert. Scheint etwas stark geschwefelt (Nachwirkungen)

10.

(Les) Cailloux, CdP, 1995

4

15

17

7

93

Helles Granat mit Schwarzton, sehr klar, fette Schlieren. Unmittelbar nach dem Einschenken CdP-typisches Stinkerl, das sich zu reintönigem Beerenduft und dann in Richtung Honigwaben entwickelt - hochinteressant. Vollschlanker Körper, deutlicher Fruchtton nach roten und dunklen Beeren mit leichter Alkohollastigkeit. Im Nachgeschmack etwas Fruchtsäure – hat in etwa den Charakter eines 1er Cru NSG

 

San Polo di Rosso, Cetinaia, Sangiovese, 1988

3

13

16

6

88

Dunkles Granat mit leichtem Braunton, wenig Schlieren. Konzentriert dunkelbeeriges Bouquet. Schlanker Körper, etwas Frucht, etwas Tannin, säurebetont. Im Abgang von Tannin unterlegte Säure. Immer noch guter Begleiter zu einem nicht allzukräftigen Essen

12.

Scavino, Rocche Dell’Annunziata, Barolo, 1996

4

14

18

8

94

Dunkles Rubin mit Schwarzton, klar, fette Schlieren. Reintönig dunkelbeeriges Bouquet. Vollschlanker Körper, für einen Barolo erstaunlich fruchtig, hinter der Frucht viel Tannin und vor allem wuchtige Säure. Schöner Wein

 

Vogüé, Chambolle Musigny 1er Cru, 1997

3

13

17

7

90

Brillantes helles Granat mit schwarzen Reflexen, schöne Schlieren. PN-typisches Bouquet mit leicht verklemmter roter Frucht und Holz vom Faß. Mittlerer Körper, gute Struktur mit leichter Säurelastigkeit. Im Abgang etwas bitteres Tannin, wärmt den Magen

13.

Boutari, Naoussa Grande Reserve, Xinomavro, 1996

3

12

16

2

83

Helles Granat, sehr durchsichtig, mittlere Schlieren. Leichte dunkle Frucht und viel Holz im Bouquet. Schlanker Körper, leichte Säure, etwas Frucht, etwas bitteres Holz – 2 Jahre im Faß sind für einen Wein dieser Statur vielleicht doch etwas zuviel. Freudlose Sache

15.

Jadot, Clos des Beze, GC, 1996

2

14

17

7

91

Sehr helles Granat, fette Schlieren, am Boden etwas trüb. Schönes Burgunderstinkerl. Im Geschmack eher schlank und säurebetont, sehr guter Begleiter zu Lamm

 

(La) Massa, Georgio Primo, Chianti Classico, 1999

5

13

17

7

92

Rötliches Purpur, fette Schlieren, klar. Bouquet dunkelfruchtig aufsteigend, aber nicht sehr ausgeprägt. Im Geschmack sehr rund, für einen Sangiovese ungewöhnlich. Zu Fleischspeisen eher nicht so passend

 

Pöckl, Admiral, 1999

5

12

16

5

88

Rubin mit Schwarzton, färbt das Glas. Im Bouquet etwas Frucht und viel Holz. Im Geschmack zuerst voll, dann kommt aber das Holz durch, im Abgang eher dünn

16.

Leoville Poyferré, 1996

4

13

17

7

91

Klares Rubin, fette Schlieren, färbt etwas das Glas. Dunkelbeeriges Bouquet, etwas zurückhaltend. Mittlerer Körper, gut ausgewogen, etwas Holz, dezent rund

 

Perrot-Minot, Charmes-Chambertin, GC, 1998

4

12

17

8

91

Helles Granat, sehr klar, gute Schlieren. Unmittelbar nach dem Öffnen seifiges Bouquet, wird dann aber besser. Mittlerer Körper, eher streng, gute Säure, guter Begleiter zu kräftigem Essen

18.

Bosquet des Papes, CdP, 1990

3

12

17

8

90

Granat mit Braunton, Trübstoffe, gute Schlieren. Leicht oxydiertes Bouquet weist auf fortgeschrittenes Alter hin. Geschmack aber voll und gut ausgewogen, Hauch von getrockneten Früchten. Im Abgang feste Tannine

19.

Pichon Longueville, Comtesse la Lalande, 1994

4

13

16

8

91

Klares Rubin mit Schwarzton, dicke Schlieren. Bouquet verhalten fruchtig mit viel Holz, wirkt jung. Im Geschmack angenehm säuerlich, sonst gut ausgewogen. Perfekter Sommerwein (wenn ausreichend kühl mit etwa 18° C serviert)

21.

(La) Colline, Carminé, 1998

4

13

17

8

92

Karminrot, schöne Schlieren. Bouquet dezent nach Koriander. Vollschlanker Körper, sehr ausgewogen, fast rund, süßes Holz. Schöner Wein

22.

Pegau, Reservée, CdP, 1983

3

14

16

7

90

Helles Granat mit braunen und schwarzen Reflexen, klar, fette Schlieren. Im Bouquet etwas frisch geschnittenes Gras, frische Zwetschken direkt vom Baum und dezentes Holz. Mittlerer Körper, etwas süße Frucht, viel Tannin – etwas alkohollastig. Wirkt für sein Alter erstaunlich jung

24.

(Edi) Simčič, M-CS-CF, Slowenien, 2000

2

11

15

6

84

Lila violett, färbt das Glas. Riecht jung, etwas nach Zweigelt. Schlanker Körper, junge Frucht, „international“ ausgebaut

 

Mavro, Merlot, Slowenien, 1996

4

14

15

5

88

Schwarzes Granat, färbt leicht das Glas. Das reintönige Himbeer-Bouquet springt förmlich aus dem Glas. Sehr schlanker Körper, schmeckt so, als ob er mit Himbeersaft versetzt worden wäre. Angenehmes Sommergetränk

 

(Caroline) Dunn, Annie’s Lane, Shiraz, Australien, 1999

4

13

16

6

89

Dunkles rubin, klar, Schlieren färben etwas das Glas. Ausgeprägtes Fruchtbouquet. Mittlerer Körper, massive Frucht mit Tannin unterlegt. Paßt trotz seiner Fruchtigkeit unerwartet gut zu Appenzeller

 

Dallas Conte, Cabernet Sauvignon, Chile, 1999

3

13

16

6

88

Dunkles Granat, fette Schlieren. Unterkühltes Bouquet mit Hauch von Pfefferminze und Paprika neben dem dominierenden Holz. Mittlerer Körper. Kurz nach dem Einschenken im Geschmack etwas seifig. Mit etwas Luft gewinnt er aber dezent dunkle Frucht (Lakritze), dahinter etwas herbes Tannin. Paßt ebenfalls recht gut zu Appenzeller

25.

(Aldo) Conterno, Bussia Soprana, Barolo, 1997

3

14

17

7

91

Helles Granat, dichter Schlierenvorhang, sehr klar. Bouquet dezent nach gebrannten Mandeln. Mittlerer Körper, etwas Frucht (passt gut zu Marillenknödel) wird von säure und Tannin überlagert. Leichte säuerliche Dominanz im Abgang

27.

Pöckl, Reve de Jeunesse, 1998

4

13

17

8

92

Purpur mit etwas Violett, fette Schlieren, färbt leicht das Glas. Aufsteigendes alkoholisches Bouquet mit Andeutung von dunklen Beeren. Vollschlanker Körper, etwas Süße (amerikanische Eiche?), alkoholisch, sanfte Tannine und etwas Säure im Abgang

 

Vassiliou, Erythros, 2000

3

12

15

5

85

Helles Karmin, sehr klar, fette Schlieren. Unauffälliges Bouqet mit Erinnerung an Champignons. Schlanker Körper, etwas bitter, kaum Frucht, kaum Säure, etwas Tannin

28.

Lamarche, Clos de Vougeot, 1998

3

12

14

4

83

Sehr helles Granat, schöne Schlieren. Bei der am Etikett empfohlenen Trinktemperatur von 15° defakto geruchlos, nach ein paar Minuten im Glas entwickelt sich dann ein etwas dunkles burgundertypisches Bouquet. Im Geschmack neutral, eher schlanker Körper – das wenige an Frucht, Säure und Tannin balanciert sich anscheinend perfekt aus: Taste Compensation

30.

Montrose, 1994

4

13

17

7

91

Dunkles Purpur, Hauch von Schwarz, ausreichend Schlieren. Bouquet dezent dunkelfruchtig. Mittlerer Körper, dunkle Beeren, Lakritze, etwas Säure und Tannin. Die 94er Bordeaux’s dürften jetzt sehr gut zu trinken sein

 

Ponsot, Clos de la Roche, 1998

2

14

18

8

92

Mittleres Granat, etwas trüb, ausreichend Schlieren. Sehr dezentes Bouquet nach Himbeeren. Vollschlanker Körper, sehr fruchtig, Säure und Tannin halten die Balance. Prächtiger Wein

 

2002-09-01/Schriftführer e.h.