Verkostungsnotiz Mai 2003:

Zwischendurch

 

 

 

 

Wein

Optik

0-5

Bouquet

0-15

Geschmack

0-20

Trinkfreude, Potential

0-10

Gesamt

 + 50

 

3.

Marengo, Brunate, Barolo, 1997 

3

13

18

8

92

Dunkles Granat, klar, fette Schlieren. Dunkle Frucht und etwas Holz in der Nase. Mittlerer Körper, schöne Frucht, sehr gut ausgewogen, gutes Rückgrat. Samtiger Nachgeschmack

 

Conterno, Vigna Cicala, Brunello, 1997

3

14

18

7

92

Dunkles Granat, klar, fette Schlieren. Duft nach Blumen, fast wie ein dezentes Parfüm. Vollschlanker Körper, feine Kirsche, gut ausgewogen, gewisses Rückgrat. Im Nachgeschmack leichte Säure

 

Jaboulet, La Chapelle, Hermitage, 1998

4

12

16

6

88

Brillantes helles Rubin, leichter Schwarzton. In der Nase primär Holz, etwas Vanille, Hauch von Frucht. Eher schlanker Körper, etwas Säure, etwas Tannin, aber nicht sehr gut ausgewogen. Im Nachgeschmack etwas Prickeln auf der Zunge. Hält sich in der offenen Flasche einige Tage recht gut und gewinnt dabei an Ausgewogenheit, sollte sich daher wieder zum Besseren entwickeln

 

Jaboulet, La Chapelle, Hermitage, 1997

4

13

17

8

92

Brillantes helles Rubin, leichter Schwarzton. Mineralisches Bouquet, darunter dunkle Beeren. Mittlerer Körper, intensive dunkle Beeren, gut ausgewogen. Seidige Tannine im Abgang

9.

Jacques Prieur, Musigny, Grand Cru, 1996

4

14

17

7

92

Brillantes Rubin, schwarzer Ton, fette Schlieren, etwas Sediment. Sehr ausdrucksvolles PN-typisches Boquet, Vielfalt von roten Beeren. Mittlerer Körper, sehr glatt, sanfte Tannine, etwas säurelastig, bißchen alkoholisch. Nachgeschmack in die seidig-säuerliche Richtung, leicht imprägnierend. Leichte Oxydation nach einem Tage in der offenen Flasche

10.

Bousquet des Papes, CdP, 1990

3

14

17

8

92

Dunkles Granat, leichter Ziegelton, fette Schlieren, etwas Sediment. Dunkelfruchtiges Bouquet, etwas überreif und alkoholisch – fast wie Portwein. Mittlerer Körper, sehr gut ausgewogen, vollreife Zwetschken, wieder etwas Port. Im Nachgeschmack etwas Tannin, Alkohol und gedörrte Früchte.

Befriedigendes Trinkerlebnis, ist voll reif, ist aber auch nach einigen Stunden in der offenen Flasche noch voll da, d.h. er hält noch eine Weile

12.

Leoville Las Cases, St. Julien, 1994

3

14

17

7

91

Brillantes Rubin, schöne Schlieren. Im ersten Moment eher holziges Bouquet, das sich dann aber recht gut entwickelt – dunkle Frucht, etwas rauchig, mineralisch, Vanille – Bordeaux klassisch. Mittlerer Körper, etwas Säure, Tannine etwas rauh. Pelziger Abgang mit etwas Frucht und seidiger Säure. Trotz gutem Score nicht wirklich überzeugend

13.

Mikulski, Les Santenots, Volnay 1er Cru, 1996

3

14

17

7

91

Sehr helles Granat, sehr klar, schwarzer Ton, gute Schlieren. Sehr PN-typische Nase, ausdrucksvoll rote Beeren. Mittlerer Körper, gut ausgewogen, etwas Frucht, feines Säurerückgrat, weiche Tannine. Nachgeschmack seidige Säure

16.

Yann Chave, Hermitage, 2001

5

14

16

7

91

Dunkles Purpur, undurchsichtig, färbt das Glas. Stark getoastes Faß, gebrannte Nüsse, Espresso im Bouquet. Vollschlanker bis mittlerer Körper, eher intensive Fruchtsäure, süße Tannine. Im Nachgeschmack etwas säuerlich und unausgewogen. Nach einem Tag in der offenen Flasche wirkt der Wein aber harmonischer

24.

Scavino, Bric del Fiasc, Barolo, 1990

3

13

18

7

91

Brillantes Granat, leichter Ziegelton am hellen Rand, fette Schlieren. Bouquet eher nüchtern, etwas Holz, etwas dunkle Frucht, leicht mineralischer Ton. Mittlerer Körper, sehr gut ausgewogen, etwas süße dunkle Frucht. Langer Nachgeschmack, sanfte Tannine

26.

Prunotto, Montestefano, Barbaresco, 1990

4

14

18

8

94

Extrem brillantes helles Rubin, heller Rand, fette Schlieren. Dezentes aber sehr feines Bouquet, kühles Moos, Pilze, verdeckte rote Frucht. Eher schlanker Körper, unerwartete rote Frucht, sehr kraftvolle Tannine verdecken die Säure. Langer und wärmender Nachgeschmack. Sehr gut mit kräftig gewürztem Fleisch, nicht so gut mit Süßigkeiten

30.

Mommessin, Clos de Tart, Grand Cru, Morey St. Denis, 1999

4

14

17

8

93

Brillantes Rubin, Rand etwas hell, fette Schlieren. Kühle erdige Nase, intensive Frucht, etwas raue Tannine. Mittlerer Körper, rote Frucht, ungewöhnliche Tannine, versteckte Säure, Rückgrat. Langer samtiger warmer Abgang, imprägnierend, etwas alkoholisch. Gutes Alterungspotential.

Hier handelt es sich nicht um einen „üblichen“ Burgunder, sehr eigenständig. Nach einem Tag in der offenen Flasche etwas feiner, Säure etwas dominanter – könnte als Pinot Noir einer anderen Region (z.B. Schweiz) durchgehen

31.

Lynch Bages, Pauillac, 1989

5

14

18

8

95

Klares schwarzes Purpur, heller Rand, dichte Schlieren. Dunkle Frucht, Lakritze, süßes und feines Bouquet. Vollschlanker Körper, dunkle Frucht, Lakritze und Holunderbeeren, Säure und Tannin gut ausgewogen. Fruchtig samtiger Abgang, lang. Sehr schöner Wein

 

2003-05-31/Schriftführer e.h.