Verkostungsnotiz 26.03.2004:

Rhone/Bordeaux 1986/89

 

 

 

 

Wein

Optik

0-5

Bouquet

0-15

Geschmack

0-20

Trinkfreude, Potential

0-10

Gesamt

+ 50

1.

Bonneau, Reserve des Celestins, CdP, 1986

2

14

16

7

89

Leicht staubiges mittleres Rubin, heller Rand, Bläschen im Rand, enormes Depot. Dekadente Nase nach getrockneten dunklen Früchten, Liebstöckl, Sojasauce. Mittlerer Körper, süße dunkle Frucht, Zwetschkenröster, etwas breit. Langer Abgang, süßliche dunkle Frucht, am Ende kommt etwas Säure durch

2.

Bonneau, Reserve des Celestins, CdP, 1989

4

13

18

8

93

Dunkles Rubin, klar, dichter Schlierenvorhang. Dichte dunkle Frucht in der Nase, etwas alkoholisch, fast schnapsig, frisch geschnittenes Nadelholz. Vollschlanker Körper, die kräftige Säure gleicht die massive und etwas überreife dunkle Frucht sehr gut aus. Langer Abgang, alkoholisch samtige Tannine

3.

Beaucastel, CdP, 1986

3

14

17

7

91

Brillantes helles Rubin, mittlere Schlieren. Sehr schönes leicht mineralisches Bouquet, pelzige dunkle Frucht. Eher schlanker Körper, süße dunkle Frucht, feine Säure, fein samtige Tannine. Abgang fein samtig süßlich.

Parker hat diesen Wein unverständlicherweise mit 78 Punkten bewertet – König der Ahnungslosen

4.

Beaucastel, CdP, 1989

4

14

18

8

94

Brillantes helles Rubin, massive Schlieren, starkes Depot. Rotfruchtige Nase, dicht wie eine Betonwand (direkt aus der Flasche sehr typisches CdP-Stinkerl). Voller Körper, dichter Kirschgeschmack, sehr gut ausgewogen. Sehr langer Abgang, feinst rauchige Tannine

5.

Leoville Las Cases, St. Julien, 1986

4

14

17

7

92

Dunkles Rubin, fast undurchsichtig, dünne Schlieren, färbt etwas das Glas. Alkoholisch aufsteigende dunkle Beeren. Mittlerer Körper, ausgeprägte dunkle Frucht, feine Säure. Langer Abgang, feine fruchtige Säure

6.

Leoville Las Cases, St. Julien, 1989

5

14

18

8

95

Schwarzes Rubin, brillant, fette Schlieren. Grüner Paprika in der Nase, dahinter dunkle Frucht. Vollschlanker Körper, saftige rauchige dunkle Frucht. Sehr langer Abgang, eher fruchtig

7.

Pichon Longueville Comtesse de Lalande, Pauillac, 1986

4

11

16

6

87

Brillantes dunkles rubin, mittlere Schlieren. Senkgrube. Mittlerer bis schlanker Körper, leichter Korkton, dunkle Frucht dahinter, Geschmack unangenehm imprägnierend. Abgang dünn säuerlich. Flaschenfehler

8.

Pichon Longueville Comtesse de Lalande, Pauillac, 1989

5

13

17

7

92

Brillantes mittleres Purpur, gute Schlieren. Nase getoastetes Faß pur, dahinter etwas grüner Paprika und Zedernholz. Vollschlank, etwas geil, aber gute Säure dahinter. Dunkelfruchtiger Abgang, etwas spitze Säure hinter der massiven Frucht. Samtig säuerlicher Abgang

 

Teilnehmer:  Burkhard, Kurt, Nastl

 

Essen: Gekocht hat Burkhard:

Blattspiantcremesuppe mit Kalbszungenwürfelchen und etwas Kren: Angenehm unaufgeregter und ungeiler Einstieg

Backhendl mit Kartoffel- und Selleriesalat: Einfach und gut, Selleriesalat gibt Pfiff

Powidltascherl mit Dörrpflaumen, Powidl und Mohn: Exzellente Kombination mit dem Bonneau

 

Genereller Eindruck: Hochinteressante Gegenüberstellung, bei der sich die 86er Rhoneweine entgegen den eher bescheidenen Erwartungen überraschend gut gehalten haben. Bemerkenswert auch die in den Punktebewertungen nicht zum Ausdruck kommende Wertschätzung einzelner Weine, die an der getrunkenen Menge klar zum Erkennen ist – die Rhoneweine wurden weitgehend geleert, während die Bordeaux’s lediglich gekostet wurden. Schade, dass der Lalande 86 einen Flaschenfehler hatte

 

Organisatorisches:  Nächster Weinabend am 23.4. mit noch offenem Thema. Denkbar wäre Österreich 2000 (ev. im Vergleich mit Bordeaux 1994 im Sinne Topjahr Österreich gegen kleines Jahr im Bordeaux)

 

 

2004-03-27/Schriftführer e.h.

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