Verkostungsnotiz März 2004:

Zwischendurch

	Wein	Optik 0-5	Bouquet 0-15	Geschmack 0-20	Trinkfreude, Potential 0-10	Gesamt + 50
1.	Armand, Clos des Epeneaux, Pommard, Burgund, 1990	4	14	17	7	92
		Kräftiges Purpur, heller Rand, dichte Schlieren. Dunkelfruchtige Nase, aufsteigender Alkohol, kühles Moos. Vollschlanker Körper, kräftige Säure, Schwarzkirschen, etwas grobe Tannine. Abgang säuerlich pelzig
4.	Pichon Comtesse Lalande, Pauillac, 1994	4	14	17	7	92
		Kräftiges Rubin, fette Schlieren. Intensive dunkle Beeren, reintönig, etwas alkoholisch, feiner Toast. Mittlerer Körper, schöne Frucht, feine Säure, dezente Tannine. Abgang seidig imprägnierend
6.	Leroy, Les Beaux Monts, Vosne Romanee, Burgund, 1996	3	14	17	8	92
		(um genau zu sein: Flasche 1405 von insgesamt 6438): Mittleres Purpur, heller rand, klar aber nicht brillant, gute Schlieren, kleine Bläschen im Rand. Leichtes Stinker (könnte ein Jamet sein), rote und schwarze Beeren auf einem Komposthaufen, dennoch angenehm. Mittlerer Körper, gute Attacke, etwas auf der säuerlichen Seite, grüner Ton, braucht wahrscheinlich noch etwas Zeit. Langer Abgang mit imprägnierenden Tanninen und rotfruchtiger Säure
8.	Cigliuti, Serraboella, Barbaresco, Piemont, 1989	3	14	17	7	91
		Leuchtendes helles Purpur, dichte Schlieren, Bläschen im Rand. Eher reife Nebbiolo Nase, etwas Teer, mineralisch, dunkle Frucht dahinter. Mittlerer Körper, gut ausgewogen, etwas alkoholisch, dunkle Frucht dahinter, Säure gut integriert. Samtiger Abgang, lang, imprägnierend, wieder etwas dezente dunkle Frucht
10.	Brumont, Montus XL, Madiran, Sud-Ouest, 1995	5	15	17	8	95
		Leuchtend brillantes Purpur, sehr dichte Schlieren (hat dabei aber nur 12,5% Alkohol), färbt etwas das Glas. Sehr nettes leicht wurzeliges Stinkerl, Schokolade, feiner Toast, feine intensive dunkle Frucht (nicht primär), seidig. Mittlerer Körper, gute Attacke, schöne Säure, dunkle seidige Frucht, kräftige aber feine Tannine – ohne essen etwas säuerlich. Langer Abgang, seidige Tannine, feine dunkle Frucht, imprägnierend. XL steht übrigens für 40 Monate in neuen Barriques „sur lie“ – schmeckt aber keinesfalls nach Eiche
12.	Clos des Papes, CdP, Rhone, 2001	3	13	17	9	92
		Mittleres Granat, brillant, sehr dichte Schlieren. Nase reintönig Ribisl, etwas rauchig. Mittlerer bis schlanker Körper, süße rote Frucht, feine Säure, Hauch von Bazooka. Langer Abgang, feine rote Fruchtsäure, sehr sanfte aber nachhaltige Tannine
15.	Pegau, CdP, Rhone, 1997	4	12	16	7	89
		Dunkles brillantes Granat, schöne Schlieren. Samtig rotbeeriges Bouquet, prickelnd. Mittlerer Körper, feine Säure, rote Frucht, sanfte Tannine, etwas prickelnd. Abgang mittel, süße rote Frucht
17.	Gravner, Chardonnay, Friaul, 1991	4	14	17	8	93
		Solides Gelbgold, etwas dunstig, Spur Sediment, fette Schlieren. Gute Portion von Butter und Fett, angenehmer Eichenton. Mittlerer bis voller Körper, voll aber nicht fett, extrem gut ausgewogen, säure komplett versteckt, hat jede Menge Eiche voll integriert, minimale Spur von Sherry. Schöner Abgang
18.	Charvin, Cotes du Rhone, Rhone, 2001	3	12	16	6	87
		Mittleres Granat, leuchtend, nette Schlieren. Einfache Nase nach roten Früchten, reintönig. Mittlerer Körper, nicht sehr intensiv, etwas rote Frucht, gut ausgewogen, eher niedrige Säure aber trotz 14% Alkoholgehalt kein alkoholischer Tuch. Mittlerer Abgang, samtig sich anlegende Tannine. Netter Wein, aber nicht hervorragend
19.	Fritsch, P, Pinot Noir, Donauland, 2000	4	13	17	7	91
		Solides Granat, brillant, fette Schlieren. Kühle Nase, geröstete ganze Kaffeebohnen, mit der Zeit Richtung Honigwaben, Gewürznelken und ein Hauch von NSG PN Note. Mittlerer Körper, gut ausgewogen, süßer Alkohol, Karamellton wie 97er Barolo. Mittlerer Abgang, zuerst etwas süß, dann kommt aber auch die Säure noch hervor. Österreich und Pinot Noir – nicht gerade eine zwingende Kombination, aber eine, die immer interessant zu werden scheint. Eine Spur erinnert dieser Wein an einen Gantenbein PN
	Cailloux, Centenaire, CdP, Rhone, 2000	4	12	17	8	91
		Etwas staubiges mittleres Purpur, kleine Bläschen im Rand, hohe Viskosität. Nase im ersten Moment nicht sehr erfreulich, aber ohne offensichtlichen Fehler, Unterholz, frisch geschnittenes Nadelholz, wird mit der Zeit etwas oxidativ, etwas Liebstöckl. Eher voller Körper aber nicht fett, dunkle überreife Frucht, gute Struktur, keine Spur von Finesse. Sehr langer Abgang, kraftvolle Tannine bleiben lang am Gaumen. Die Erwartungen waren hoch – wurden aber nicht erfüllt, ev. war das doch eine nicht optimale Flasche. Die Nase eher komplex, aber nicht angenehm, Geschmack nach überreifer Frucht ohne jede Finesse – ganz und gar nicht Centenaire typisch. Einzig der Abgang war beeindruckend
	Achs Paul, Pinot Noir, Neusiedlersee, 1999	4	14	17	8	93
		Dunkles brillantes Granat mit schwarzen Tönen, fette Schlieren. Kühle Nase, Kaffeebohnen, etwas rote Frucht. Mittlerer Körper, sehr gut ausgewogen, seidig kühl. Sehr langer Abgang, feine seidig rauchige Tannine.
22.	Clerico, Percristina, Barolo, Piedmont, 1997	4	14	18	8	94
		Sehr brillantes mittleres Granat, dichte Schlieren. Zuerst ein Hauch von Vanille, der dann einem eher komplexen Bouquet Platz macht, schöne Nase. Mittlerer Körper, extrem gut ausgewogen, sehr nette dunkle Frucht, leicht süßer Touch, etwas Karamell, dahinter gute Säure, mittelkörniges Tannin. Eher langer Abgang, samtige Tannine mit einer netten Fruchtsäure. Das Vorurteil, dass Barolos 1997 früh trinkbar sein werden und einen Karamell-Ton haben, wurde voll bestätigt. Das Karamell war aber eher dezent und der Wein wird noch ein gutes Jahrzehnt halten
23.	Markowitsch, Pinot Noir, Carnuntum, 2001	3	13	17	7	90
		Mittleres Granat, nette Schlieren, brillant. Reintönige rote Frucht, hat Ähnlichkeit mit einem NSG Village Wein. Mittlerer Körper, süße rote Frucht, feine Säure, feine Tannine. Netter Abgang, etwas rote Frucht, seidige Tannine, etwas Säure
25.	Conterno Fantino, Vigna del Gris, Barolo, Piedmont, 1997	4	13	18	7	92
		Sehr helles und brillantes Rubin, hohe Viscosität. Eher sanfte Nase, seidig samtige dunkle Frucht. Mittlerer Körper, etwas Mandeln, gut ausgewogen, etwas Säure. Mittlerer Abgang, dunkle Schokolade, leicht bitter. Keine Spur von Karamell
30.	La Roque, Cupa Numismae (60% Syrah, 40% Mourvedre), Languedoc, 2000	4	12	16	6	88
		Helles Purpur, durchscheinend, hohe Viskosität. Dunkel brütende Nase, jede Menge neuer Eiche. Mittlerer bis voller Körper, süße Eiche, dunkle Beeren, etwas Säure dahinter, etwas bitter am Ende. Langer Nachgeschmack, Lakritze, feste Tannine. Wird mit dem Alter möglicherweise besser, ist aber nicht sicher. Luft wird auf jeden Fall viel benötigt, denn der Wein ist eher dicht. Gut mit einer kräftig gewürzten Speise, allein eher nicht so ansprechend
31.	Sorrel, Le Greal, Hermitage, 1990	5	14	18	8	95
		Brilllantes Purpur, fette Schlieren. Nase zuerst leichtes Stinkerl, dann kühl und fein seidig. Mittlerer Körper, seidige Fruchtsäure, rauchige Tannine. Sehr gut ausgewogen. Braucht viel Luft, um sich zu entwickeln. Abgang lang, fein fruchtig säuerlich
	Gruaud Larose, St. Julien, 1986 (halbe Flasche)	4	13	17	8	92
		Rubin, Kern schwarz mit braunem Hauch. Bläschen im Rand, mittlere Schlieren. Dunkle Frucht mit Hauch von Senkgrube, Lakritze. Mittlerer Körper, kräftige Säure, etwas grobkörnige Tannine, spur ordinäre Lakritze. Abgang sehr lang, wärmende Tannine, imprägnierend
	Tour, Clos de Vougeot, 1976	3	13	17	6	89
		Helles Granat, brillant, keine Alterstöne. Schöne PN-typische Nase, rote Beeren, leichtes Stinkerl, ebenfalls eher jung wirkend. Schlanker Körper, schönes Säurerückgrat, etwas rote Frucht, fein rauchige Tannine, keine Spur von Alter. Mittlerer Abgang, eher säurebetont - zum Käse ganz gut, aber doch nicht so optimal wie ein 97er

2004-03-31/Schriftführer e.h.