Verkostungsnotiz: 2005-04-15

Barolo 1997

 

  

 

Wein

Optik

0-5

Bouquet

0-15

Geschmack

0-20

Trinkfreude & Pot. 0-10

Gesamt

+ 50

1.

2000 Pegau, Da Capo, Chateauneuf du Pape, Rhone

 

5

13

17

8

93

Dunkles brillantes Rubin, fette Schlieren. Saubere dunkle Frucht, schwarz erdige Nase – die CdP typische Bauernhof Note war erst beim Nachverkosten eindeutig, dazu noch ein hauch von Blutwurst. Mittlerer Körper, etwas herbe Tannine, Spur alkoholisch, dezente aber intensive Frucht, Säure eher verdeckt. Sehr langer Abgang, imprägnierende Tannine, süßliche Frucht im Nachgeschmack

2.

1997 Bartolo Mascarello, Barolo, Piemont

 

 

 

 

 

 

 

Leicht staubiges oranges Granat, Bläschen im Rand, Geruch nach feuchtem Karton, keine Frucht, chemische Note – Kork, kein Score

3.

1997 Cordero di Montezemolo, Enrico VI, Barolo, Piemont

 

 

3

14

17

8

92

Mittleres brillantes Granat, kleine Bläschen im Rand, fette Schlieren. Säuerlich rotfruchtige Nase, Pinot Noir Anklang. Mittlerer Körper, minimal karamellisierte rote Frucht, seidige Tannine, gut ausgewogen. Langer Nachgeschmack, seidig samtige Tannine, schmelzende Frucht

4.

1997 Elio Grasso, Rüncot, Barolo, Piemont

 

 

4

13

17

7

91

Brillantes helles Rubin, dichte Schlieren. Dunkelfruchtige, etwas erdige alkoholische Nase. Mittlerer bis vollschlanker Körper, etwas breite säuerliche Frucht, starke Tannine. Langer Nachgeschmack, etwas grobkörnige aber dennoch samtige Tannine

5.

1997 Clerico, Pajana, Barolo, Piemont

 

 

4

13

18

8

93

Helles rubin, dichte Schlieren. Erdig pilzige Nase. Mittlerer Körper, schöne schmelzige rote Frucht, dichte Tannine, sehr nachhaltig. Sehr langer Abgang, sehr nachhaltige samtige Tannine, fruchtiger Schmelz

6.

1997 Conterno- Fantino, Vigna del Gris, Barolo, Piemont

 

4

12

17

7

90

Mittleres brillantes Rubin, dichte Schlieren. Sehr dunkle, holzig alkoholisch aufsteigende Nase. Mittlerer Körper, leicht geile Frucht, etwas ordinär, eher grobe Tannine, Spur nüchtern. Langer Abgang, nachhaltige Tannine

7.

1997 Corino, Vigna Giachini, Barolo, Piemont

 

 

4

12

18

8

92

Dunkles Granat/helles Rubin, dichte Schlieren. Leicht stechende Nase, Trüffel oder Kren? Mittlerer bis vollschlanker Körper, saubere dunkelrote Frucht, süsse sanfte aber nachhaltige Tannine. Langer Abgang, samtig sanfte Tannine

8.

1997 Aldo Conterno, Bussia Soprana, Barolo, Piemont

 

4

13

18

8

93

Mittleres helles Granat, dichte Schlieren. Wermutkraut in der Nase, süsslich sanft. Mittlerer Körper, schmelzige rote Fruchtsäure, sehr feine Tannine, exzellent ausgewogen. Sehr langer Abgang, sanfte nachhaltige Tannine

9.

1997 Roberto Voerzio, Cerequio, Barolo, Piemont

 

4

14

18

8

94

Brillantes helles Rubin, dichte Schlieren. Leicht karamellisierte etwas stechende Frucht in der Nase. Vollschlanker Körper, dichte rote Frucht mit gut integrierter Säure, ganz massive seidige Tannine. Sehr langer Abgang, leicht alkoholisch, imprägnierend

10.

1997 Scavino, Bric del Fiasc, Barolo, Piemont

 

 

4

12

17

7

90

Mittleres Rubin, klar, fette Schlieren. Plump dunkelfruchtige Nase, Erinnerung an Ribisel Konzentrat. Mittlerer Körper, etwas fette Frucht, leicht spitzige Säure. Langer Abgang, säuerlich unterlegt Frucht

 

Teilnehmer: Burkhard, Kurt, Nastl

 

Essen: Tom’s Restaurant in Melk: Zum Thema perfekt abgestimmtes Menü exzellenter Qualität:

-              Amuse bouche

-              Kalbskuttlen mit Weinbergschnecken und Bärlauchschaum

-              Tagliolini mit Fonduta auf Kerbel-Zucchinispiegel

-              Geschmortes Rinderbackerl im Barolosafterls mit Mayoranpolenta

-              Lammrücken mit Paprikarisotto und Topinambourschaum

-              Käse vom Wagen

-              Petit Four

 

Allgemeiner Eindruck: Einwandfreies Weinservice, Burgundergläser ZALTO Denk’Art, ausreichend Dekanter verfügbar, Weine 5-6 Stunden vor der Verkostung dekantiert. Dass der Pirat Da Capo 2000 gleich als erster Wein und das in Kombination mit einer defekten Flasche serviert wurde, war allerdings etwas perfid. Dass das kein typischer Barolo war (die Erwartungshaltung war eher die, dass Da Capo 2000 einige Barolo typische Eigenschaften hat), war sofort klar erkennbar, aber nicht typisch ist bei der modernen Weinproduktion bald ein Wein - beim Nachverkosten zum Schluss  war der Chateauneuf du Pape vor allem im Bouquet allerdings völlig klar erkennbar. Aufgrund der alkoholischen Note war aber vorher der Cerequio von Voerzio ebenfalls etwas im Verdacht. Die Barolos selbst zeigten sich überwiegend in guter Form mit einigen sehr guten Flaschen. Die für 1997 typische karamellisierte Frucht hat sich mittlerweile gut entwickelt und ist einer süß fruchtig schmelzigen Säure gewichen, die durchaus Anklänge an große Burgunder vermittelt.

 

Organisatorisches: Nächster Weinabend am 20.5. voraussichtlich im Burgenland.

 

2005-04-17/Schriftführer e.h.