Verkostungsnotiz 18.12.2008:

1998 Quer durch die Regionen - Finale

 

 

 

  

 

Wein

Optik

0-5

Bouquet

0-15

Geschmack
0-20

Trinkfreude, Potential 0-10

Gesamt + 50 N

Gesamt + 50 B

Gesamt + 50 K

Rang-Wertung

0.

1987 Knoll, Gemischter Satz, Loibenberg

 

 

 

 

 

 

 

 

Sehr helles Grüngelb. Leicht rauchige Petrolnote, schlanker Körper, dünn säuerlich

 

 

1.

1997 Knoll, Riesling Smaragd, Kellerberg

 

 

 

 

 

 

 

 

Helles Gelb, fette Schlieren. Schwere reife gelbe Frucht, Traubenaroma. Voller Körper, Traubensaft, gut eingebundene Fruchtsäure. Könnte ein Muskateller sein

 

 

2.

1996 Knoll, Grüner Veltliner Federspiel, Schütt

 

 

 

 

 

 

 

 

Goldgelb, fette Schlieren. Süße gelbe reife Frucht, Hauch von Petrolnote. Voller Körper, gute Säure, dezente gelbe Frucht, angenehm säuerlicher Nachgeschmack

 

 

3.

Cims de Porrera, Classic, Priorato (90% Carinena und 10% Grenache)

3

13

17

8

91

 

 

 

Transparentes helles Rubin. Im Bouquet Anmutung von Toskana (Sangiovese, ital. Fass). Mittlerer Körper, süße dunkelrote Frucht, gute Säure, süße Anmutung. Säuerlicher Nachgeschmack, würziger Schmelz. Zerfällt nach einiger Zeit im Glas

 

4.

Baillat, Cuvée Emilien, Corbieres (100% Syrah)

5

13

18

9

95

 

 

 

Dunkles Rubin, opak. Dezente, dichte dunkelrote Frucht, Hauch Zeder. Voller Körper, saubere dunkelrote bis schwarze Frucht, sehr gut eingebundene Säure, dicht samtige Tannine. Sehr langer Abgang, imprägnierende Tannine

 

5.

Felsina, Fontalloro, Toscana (100% Sangiovese)

4

13

17

7

91

 

 

 

Dunkles klares Prupur, saubere dunkelrote Frucht, hauch Zimt/anis. Mittlerer Körper, gute Säure, dunkelrote Frucht, seidig säuerlich glatter Abgang, schwarzer Pfeffer

 

6.

Artadi, Pagos Viejos, Rioja (100% Tempranillo)

5

13

18

9

95

 

 

 

Dunkles Prupur, brillant. Soya, dicht. Voller Körper, schwarze Frucht, sehr gute Integration der Fruchtsäure, seidige Tannine, fast glatt. Sehr langer Abgang. Schöner Wein

 

7.

Mordorée, Reine des Bois, Chateauneuf du Pape (70% Grenache, 10% Mourvèdre, 5% Syrah, 5% Vaccarese, 5% Cinsault und 5% Counoise)

5

12

16

8

91

 

 

 

Dunkles Rubin, rote Ribisl in der Nase. Vollschlanker Körper, süßliche rote Frucht, seidige Tannine. Alkoholischer Abgang

 

8.

Clavel, Copa Santa, Languedoc(80% Syrah, 10% Grenache, 10% Mourvèdre)

5

13

17

8

93

 

 

 

Dunkles brillantes Prupur. Nase etwas « funky », dunkelsamtig, harzig. Voller Körper, harzige süßliche dunkle Frucht, dicht imprägnierende Tannine, wärmender Abgang

 

9.

1983 Knoll, Grüner Veltliner Beerenauslese Loibenberg

 

 

 

 

 

 

 

 

Goldgelb. Botrytisnote. Voller Körper, sehr dichte intensiv süße gelbe Frucht, sehr gut eingebundene Säure, sehr langer Abgang, seidig imprägnierende Tannine. Gutes Match mit dem Topfensoufflé

 

 

 

 

Teilnehmer: Burkhard, Kurt, Nastl und Veit

 

Essen: 6 gängiges Menü vom Knoll/Loibnerhof: Tafelspitz-Sülzchen als Amuse Gueule, gerächerten Lachs auf Fenchel, Störfilet mit Flusskrebs, Leber, Nierndl und Bries vom Kalb, Lammkrone in Kräuterkruste, Gesottenes und Gebratenes vom Reh und zum Schluss ein Topfensoufflé – insgesamt ein Hochgenuss.

 

Gesamteindruck: Ein Abend mit gesicherter Qualität der Weine durch die Vorauswahl – die erwartete Treffsicherheit beim „Erkennen“ der Weine war aber wider Erwarten auch anhand der bisherigen Beschreibungen nicht gegeben, lediglich der Baillat war relativ klar. Wir nehmen das gerne auf unsere Kappe (limitierte Verkosterfähigkeiten), sehen das aber auch teilweise als Flaschenvariation, da vielfach das signifikante Merkmal bestimmter Weine (wie z.B. das Stinkerl beim Chateauneuf du Pape) gefehlt hat. Merkwürdigerweise haben teilweise sogar so eindeutige Kriterien wie die Intensität der Farbe (transparentes Rubin vs. dichtes Purpur) mit der bisherigen Beschreibung nicht zusammengepasst, was an sich auf eine Verwechslung von Flaschen beim Dekantieren zumindest bei den beiden Spaniern hinauslaufen würde. Erstaunlich jedenfalls wieder, dass sich durchaus die preiswerten Weine durchgesetzt bzw. zumindest gut gehalten haben. Der erwartete totale spanische Erfolg ist es jedenfalls nicht geworden und der vermeintlich so wuchtige Mordorée war dann eher offen und weich – all das kann aber auch eine Frage der Präsentation sein, denn die Weine wurden 3 Stunden vorher geöffnet und dann wurde die jeweils halbe Flasche dekantiert (im Gegensatz dazu wurden bisher die Weine alle aus der Flasche eingeschenkt).

Eine Gesamtauswertung ist aufgrund des eher abrupten Endes der Verkostung leider nicht möglich, daher gibt es keinen Siegerwein der Verkostungsserie 1998. 

 

 

  

2008-12-21/Schriftführer e.h.