Verkostungsnotiz 17.02.2012:

Quer durch die Regionen 2002 - II

 

  

Nr.

Wein

Burkhard

Kurt

Nastl

Gesamt

1

Jouffreau

Clos de Gamot

Vignes Centenaires

Cahors

90

87

92

269

 

 

Helles Rubin, Nase dezent und sauber, im Geschmack glatt und sehr elegant, seidig im Abgang. Schöner Wein ohne Holznoten

 

2

Bayer

In Signo Sagittarii

Blaufränkisch

Mittelburgenland

94

92

90

276

 

 

Helles Rubin, intensive Holz- und Vanillenase, eher schlank, kräftige Tannine im Abgang, etwas vordergründig

 

3

Latour

Pauillac

92

89

90

271

 

 

Dunkles Rubin, dunkelrote Nase, wenn auch dezent. Im Geschmack dunkelrote Frucht, sehr kräftige Tannine, Spur grob, Abgang etwas alkoholisch

 

4

Casanova di Neri

Rosso di Montalcino

Toskana

94

90

89

273

 

 

Helles Rubin, leichte Altersnoten in der Nase, im Geschmack eher ausgezehrt, alkoholisch

 

5

Marcoux

Chateauneuf du Pape

96

89

91

276

 

 

Mittleres Rubin, dunkles Stinkerl, später klare Himbeernote. Voller Körper, gute Säure, massive Struktur, aber nicht fett. Extrem langer Abgang mit pfeffrigen Tanninen. Schöner Wein

 

6

Moreira

Poeira

Douro

91

91

91

273

 

 

Dunkles Rubin, Hauch von Kaffeebohnen, saftig dunkelrot, Spur bitter im Abgang, glatt & elegant

 

7

Geantet-Pansiot

Charmes-Chambertin

Cote d’Or

89

87

87

263

 

 

Dunkles Rubin, fett und süß, wässriger Körper, harte Tannine, etwas grün, wenig Trinkfreude

 

8

Negly

La Porte du Ciel

Languedoc

94

93

90

277

 

 

Schwarz und süß, fett, sehr alkoholisch im Abgang, Rumtopf, imprägnierende brennende Tannine im extrem langen Abgang

 

 


 

 

Teilnehmer: Burkhard, Kurt, Nastl

 

Essen: Cabri als Überbrückung zur Suppe, Topinambursuppe aus eigener Ernte (Burkhard), Wurstfleckerl (eher deftig, Wurst näherte sich durch zu langes Braten schon grammelartiger Konsistenz – Nastl) mit Blattsalat, Schokomousse-Torte von Oberlaa

 

Gesamteindruck: Der Käse gleich zu Beginn war natürlich für die ersten Weine eine ordentliche Hürde. Die Bewertung der Weine war generell eher hoch (obwohl der JG 2002 als eher schwach gilt), aber die Präferenzen gingen (ausgenommen Douro) deutlich auseinander. Die positive Überraschung des Abends war sicher der Chateauneuf du Pape, der einen sehr guten Burgunder vermuten ließ, die negative Überraschung war dafür der Burgunder selbst, der an der Grenze zum Grauslichen lavierte. Der (vielleicht mit einer Überdosis Barriqueetwas zu vordergründig ausgebaute) Blaufränkische zeigte wieder einmal, dass sich die österr. Rotweine international durchaus messen können. Der traditionell ausgebaute Cahors wurde erstaunlich gut beurteilt und der bei weitem teuerste Wein (Latour) war eher unauffällig – bedingt durch die Klimaerwärmung nähern sich die Weine aus Bordeaux anscheinend immer mehr an ihre Imitationen aus der neuen Welt an und werden damit zunehmend uninteressant

 

Organisatorisches: Nächster Weinabend 16.3.

 

2012-02-20/Schriftführer e.h.