8. Dezember 2014: Champagnerverkostung Jahrgang 2004

 

Am 8. Dezember die bereits traditionelle Champagnerverkostung bei Kurt. Außer Kurt und Mira mit dabei Susi und Veit, Ingetraut und Burkhard sowie Gitti und Nastl.

Die Beschreibungen und Bewertungen der getrunkenen Champagner sind überwiegend die subjektive Meinung des Schriftführers

0.    NV Roederer Premier Brut

Als sehr ansprechender Aperitif serviert zu Foie Gras d’Oie auf Brioche mit Traminergelee – recht gute Kombination und guter Einstieg. Der Roederer wird in Folge als Qualitätsmaßstab für die restlichen Champagner genommen, die alle blind serviert werden

1.    2004 Gosset Grand Millesime Brut

Serviert mit Flusskrebsen auf Avocado mit Kerbel – die Flusskrebse waren ausgezeichnet, der Gosset lässt zu wünschen übrig: Leicht muffige Altersnoten im Abgang, deutlich schwächer als der Roederer. Wette zwischen Burkhard und Nastl, ob es sich dabei um den Degodet oder Doquet handelt. Also beides falsch – Kurt behauptet daraufhin, dass er gegen beide gewonnen hat und von beiden je eine Flasche Champagner um 13,99 Euro bekommt. Gitti bewertet diese Flasche allerdings als die beste des Abends

2.    2004 Pascal Doquet, Le Mesnil Blanc de Blanc „Coeur du Terroir

Leichte Altersnoten, sonst eher dünn und wenig ansprechend – noch schwächer als der Gosset. Es wird sogar vermutet, dass es sich hier um eine Flasche aus einem großen Haus d.h. ein Massenprodukt handelt. Die Karotten-Ingwer Suppe ist sehr gut, kann den Doquet aber auch nicht retten.

Kurt stolpert hier über die nähere Bezeichnung „Coeur du Terroir“ und verliert gegen Nastl eine Flasche Champagner um ~200,00 Euro

3.    2008 Charles Degodet Blanc de Blanc

Von Burkhard beigesteuerter Pirat. Nase ansprechend, Geschmack süß-saure Drops, keine Altersnoten. Ingetraut meint sogar, Noten von Backpulver wahrzunehmen. Deutlich schwächer als der Roederer

4.    2004 Veuve Clicquot Brut Vintage Reserve

Sehr ausgewogen, allerdings kaum Altersnoten. Erste Flasche mit leichtem Vorteil gegenüber dem Roederer. Die gebratenen Garnelen in Safran-Olivenöl sind eine perfekte Ergänzung

5.    2004 Moet & Chandon Grand Vintage Brut

Prickelt auf der Zunge, Meeresschaum am Gaumen, eher säuerlich, aber sehr gut. Noch eine Spur besser als der Veuve Cliquot und von allen als sehr gut beurteilt

6.    2004 Ph. GonetBelemnita“ Blanc de Blanc Brut Millesime Grand Cru

Wieder Meeresschaum, leicht säuerlich mit Touch süß-saure Drops, minimale Altersnoten, in etwa Niveau Roederer. Fettuccine mit weißer Alba-Trüffel sind ein gutes Match

7.    2004 Veuve Fourny Cuvee du ClosFg. Notre Dame“ Extra Brut Millesime

Sehr ausgewogen, kaum Altersnoten, Spur über dem Roederer. etwa auf dem Niveau von Veuve Clicquot. Southern Indian Crab Curry mit Basmatireis ist jedenfalls eine ideale Kombination

8.    2004 Pol Roger Brut Millesime

Meeresschaum am Gaumen, etwas süß im Abgang. Schwächer als der Roederer, aber besser als Doquet und Degodet. Rinderfilet in Portweinsauce mit gefüllten Zucchini – ausgezeichnet für sich, der Champagner geht daneben völlig unter. Burkhard bewertet diese Flasche allerdings als die beste des Abends

9.    2004 Pierre Moncuit Vieille Vigne Grand Cru Blanc de Blanc

Milde Altersnoten, eher weich, hohe Dosage? Qualität vergleichbar mit Pol Roger. Vanillekekse werten diese Flasche ungemein auf

10. 2004 Francoise BedelL’Ame de la Terre“ Brut Millesime

Sehr ausgewogen, nette Altersnoten, eine deutliche Klasse über dem Roederer. Dazu passt perfekt die Torte vom Schokoladenmousse mit Birne

11. 2004 Egly-Outiet Brut Millesime Grand Cru

Eher herb säuerlich, wie Apfelmost. Da hilft auch die Schokotorte nicht. Wahrscheinlich die schwächste Flasche des Abends

 

Gesamteindruck: Sensorisch beeindruckender Abend mit tollen Speisen und Champagnern. Erstaunlich das gute Abschneiden der großen Häuser, das hätten wir nicht erwartet. Grobe Reihung der Champagner:

-       Eindeutig beste Flasche war der Bedel

-       Ebenfalls sehr gut aber deutlich dahinter der Moet & Chandon

-       Den dritten Platz teilen sich ex equo Veuve Clicquot und Veuve Fourny

-       Den fünten Rang teilen sich Gonet und Roederer

-       Dahinter drängt sich das restliche Feld inkl. Doquet. Das ist besonders enttäuschend, als wir alle von diesem Champagner nach unserer Weinreise sehr überzeugt waren. Da zeigt sich wieder einmal, dass man von einem flüchtigen Eindruck vor Ort leicht getäuscht werden kann – erstaunlich, dass uns nach so vielen Jahren der Erfahrung mit derartigen Situationen ein so ausgesprochener Anfängerfehler passiert

 

2014-12-10/Schriftführer e.h.