14.-17. September 2017: Weinreise Collioure

Morgenstimmung am Flughafen: Abflug nach Barcelona um 6:25

Etwas müde und beengt beim Sitzen

Übernahme des Mietwagens in Barcelona – warum die Abwicklung so lange dauert, obwohl alle Daten online eingegeben wurden, bleibt mysteriös.

 

Kurze Fahrt ins Zentrum von Barcelona zum Hotel Caledonian

Tapas bei „Ciutat Comtal“ – jetzt geht es uns wieder gut

Am Abend sind wir im Restaurant „Lasarte“. Zum Beginn ein Cava an der Bar

Dann nehmen wir Platz an einem sehr großzügigen Tisch – tolles Service mit mehr Personal als Gästen

Wir nehmen das Tasting Menü – überwiegend sehr gut, lediglich die Taube wird unterschiedlich beurteilt.

 

Weine:

1996 Heredia, Tondonia, Rioja: Goldgelb, nette Altersnoten, voll und eher weich, Spur von Säure, sehr angenehm #2

2015 Clos Mogador, Nelin, Priorat: Eher hell, plump und erkennbar jung #3-4

2005 Contino, Olivo, Rioja: Aus Magnum, wirkt eher jung, tolles Bouquet, in Abgang feine Tannine legt in Glas erstaunlicherweise nicht zu, sondern baut ab #3

Bucht von Banyuls-sur-Mer – ein Schotterstrand, der bei Regen leicht depressiv wirkt. Aber es gibt hier ausgezeichnete Steine zum „Platteln

Mittags in einem einfachen Fischlokal „Chez Irene“ in Banyuls in einem kellerartigen Gewölbe, daher eher frisch. Bei hohen Außentemperaturen wahrscheinlich angenehm, heute bei regnerischem Wetter eher ungemütlich

Meeresfrüchte im Sud und zusätzlich etwas angegrillt – nicht sehr „fein“, sondern eher rustikal, aber recht nettes Essen.

 

Weine:

2015 Traginer, Collioure blanc: Kaum Bouquet, eher voll aber im ersten Moment neutral, im Nachgeschmack exotische Frucht - Papaya? Sehr gut zu Meeresfrüchten #3

 

Zum Dessert 4 Banyuls, zwei von Traginer, Blanc und Ambre. Blanc etwas zitronig, Ambre excellent, erinnert an Colheita. Ein weiterer Ambre von Templier ist eher unauffällig. Rot von Rectorie: Ebenfalls eher unauffällig und für Banyuls wenig süß

Abstecher nach Collioure,

Blick von der Festung auf den Hafen

In der Altstadt gibt es gut sortierte Messergeschäfte – da kann man nicht widerstehen

Blick vom Hotel Ibis in Port Vendres auf die Hügel mit Weingärten dahinter

Am Abend ins Restaurant „Le Fanal“ in Banyuls-sur-Mer. Wir nehmen wieder das Degustationsmenü, ist diesmal aber deutlich schwächer (Fisch ist aber exzellent), vor allem auch das Service.

 

Weine:

2016 Abbe Rous, Collioure blanc: Wasserhell, kaum Bouquet, Grenache Gris schmeckt etwas vor, wenig überzeugend: #4

2014 Rectorie, L'Argile, Collioure blanc: Goldgelb, dezente gelbe Frucht, sehr angenehm #2-3

2011 Traginer, Capatas, Collioure rouge: Bouquet nach exotischen Gewürzen, bereits etwas mürbe, durchaus angenehm #3

Vergleich Mas Amiel mit Traginer Banyuls Ambre: Traginer überzeugt erneut mit Port Colheita Anmutung: #2-3

Am Samstag Fahrt nach Collioure – zuerst auf einen Kaffee am Strand, dann geht es zum Einkaufen für das Picknick: Salami, Schinken, Käse, Anchovies, Oliven, Paradeiser, Baguette, Gläser, Schneidbrett, Servietten ... und natürlich Wein

Dann Fahrt in die Hügel hinter Collioure, um einen geeigneten Platz für das Picknick zu finden. Bei dieser Gelegenheit Besichtigung von Weingärten, die überwiegend schon abgeerntet sind

Nur vereinzelt wird noch gelesen – in diesen steilen Weingärten offensichtlich eine mühsame Sache

Die Hoffnung auf einen richtigen Picknickplatz mit Tischen und Bänken erfüllt sich trotz langen Suchens leider nicht, daher improvisieren wir ein Picknick zwischen den Bäumen – die Qualität der diversen Delikatessen ist sehr gut.

 

Weine:

2013 Pietri-Géraud, Trousse Chemise, Collioure rouge: Trotz Mourvedre-Dominanz eher weich und rund und mit nur 13% Alkohol erstaunlich alkoholsüß. Zum Picknick perfekt #3

2011 Pietri-Géraud, Cuvee de Soleil, Banyuls Ambre: Nicht so überzeugend wie der Traginer, aber immer noch sehr gut. Erinnert wieder an Colheita Port#3

Das sind die Weingläser, die wir für insgesamt 2 Euro auf dem Flohmarkt in Collioure gekauft haben

Das ist der Blick von unserem Picknickplatz Richtung Meer – auch nicht schlecht

Am Abend sind wir dann im Restaurant „La Balette“ in Collioure. Wir nehmen diesmal ein kleines Menü, da wir schon leicht gesättigt sind – ist aber wieder sehr gut, nur das Service lässt etwas zu wünschen übrig.

 

Weine:

2014 Traginer, Collioure Blanc: Helles Gelb, Bouquet etwas gelbe Frucht, macht mit etwas Luft durchaus Freude #2-3

2000 Rectorie, Le Seris, Collioure Rouge: Rumtopfcharakter, trotz hohen Alkoholgehalts eher dünn, interessant aber nicht überzeugend. Der bisher älteste Collioure, den wir getrunken haben #3-4

2001 Mas Blanc, Clos du Melin, Collioure Rouge: Bouquet Andeutung Küchenkräuter, ebenfalls eher weich aber Spur voller #3-4

Danach noch Banyuls:

Traginer Rimage und Ambre sowie Mas Blanc Hors d'Age: Rimage nicht besonders, Hors d'Age mit deutlicher Frucht etwas besser und Ambre eindeutig wieder am besten

Die Bucht von Collioure in der Nacht – wir gehen zu Fuß zurück ins Hotel

Am Sonntag Rückfahrt nach Barcelona mit Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen

Abstecher nach Figueres ins Dali Museum – großer Trubel und gemischter Eindruck über das Werk von Dali

Kulinarischer Missgriff: Mittagessen im traditionellen Hotel-Restaurant „Duran“ mit absurdem Interieur und mäßig guter Küche.

 

Wein:

2004 Vega Sicilia, Valbuena, Ribera del Duero: Verlässlich guter Wein, dunkel, sauber, dicht, Spur von Eleganz #2

Ein kleiner Dali am Tischtuch – von Burkhard aus dem Handgelenk geschüttelt

Ermüdende Fahrt zurück zum Flughafen – ein kurzer Abstecher an die Küste zum Meer ist leider eher wenig ansprechend. Ein weiterer Versuch scheitert überhaupt, da der Zugang zur Küste über weite Strecken völlig durch Straße und Eisenbahn versperrt ist

22:15 mit deutlicher Verspätung Rückflug Wien.

 

Nette Abendstimmung am Flughafen in Barcelona – aber das elend lange Warten ist eher öd. Der Sitzplatz im Flieger ist dann extrem beengt, Eurowings sollte man besser meiden

 

Gesamteindruck: Hochinteressante Reise in eine Weinregion, deren Existenz uns bis vor kurzem eher unbekannt war. Wir haben eine Reihe uns bisher unbekannte Weinproduzenten und Weine kennengelernt – insbesondere die Weinart Banyuls Ambre war uns völlig neu. Collioure und Banyuls-sur-Mer sind offensichtlich beliebte Touristenorte, die sehr gut besucht sind. Infrastruktur daher sehr OK und die Weinproduzenten sind fast alle mit Verkostungs- und Verkaufsstellen in den Orten präsent. Die Weißweine sind teilweise eher farblos und uninteressant, aber einige haben durchaus hohe Qualität. Die Rotweine sind jung eher kräftig und voll, sind aber offensichtlich nicht für lange Lagerung geeignet. Und die Süßweine sind ohnehin ein Kapitel für sich – der Banyuls Ambre scheint hoch interessant